Alles begann vor über 20 Jahren… zumindest habe ich da meinen Anfang gefunden. Damals hatte ich noch absolut keine Ahnung wo es mich in meinem Leben hintreibt oder wo ich heute stehen werde. Der interessante Teil hat nach der Schule angefangen, da habe ich die ersten Erfahrungen im Arbeitsleben und im Studium gemacht.
Nach der Schule habe ich, wie gefühlt jeder, ein Jahr „Pause“ gemacht, um mich von der harten Schulzeit zu erholen. In der Zeit habe ich in verschiedenen Jobs gearbeitet. Da habe ich auch gelernt, dass ich die Band-/Schichtarbeit nicht meins ist. Obwohl ich da dann gut Geld verdient habe, habe ich mich dann entschieden zu studieren. Aber kein normales Studium, nein ich habe dual studiert. Für alle war das eine krasse Sache, weil ich nicht der krasseste in der Schule war und alle in meinem Umfeld, die dual studiert haben waren schon eher die sehr guten in der Schule. Aber ich wusste, dass ich wenn dann dual studiere, damit ich auch noch etwas Geld verdienen kann und ich nicht alle Freiheiten des Studiums hatte. Das hätte mich nämlich dazu verleitet einfach gar nichts mehr fürs Studium zu tun.
Das duale Studium hat dann ganz gut funktioniert und mein Arbeitgeber hat sich dazu entschieden mich zu übernehmen. Ich war dann gut ein halbes Jahr nach dem Studium dort und wurde dann von einem Headhunter abgeworben und habe dann ca. ein weiteres halbes Jahr später meinen Arbeitgeber gewechselt. Die Phase, in der meine Kollegen wussten dass ich gehe, aber ich noch da war, hatte ich mir dann tatsächlich komischer vorgestellt. Für meine Kollegen war es anscheinend allerdings absehbar, dass ich gehe, da sie sich sowieso gewundert hatten, dass ich noch da war. Laut denen habe ich die ganze Zeit nach mehr Aufgaben, mehr Freiheiten und Umsetzungsmöglichkeiten für meine Ideen gesucht. Begonnen hat das tatsächlich schon während dem Studium, da habe ich mit zwei Freunden versucht eine kleine Firma zu gründen.
Mit dem Jobwechsel ergab sich aber zeitgleich dann die Möglichkeit für mich eine Selbstständigkeit aufzubauen. Das habe ich dann ca. 2,5 Jahre neben meinem Job aufgebaut und versucht daraus mehr zu machen. Mein Problem war allerdings, dass ich gemerkt hast, dass das ganze immer nur nebenher zu machen mich immer von meinem Potenzial zurückgehalten hat. Ich konnte mich ja nie zu 100% auf eine Sache konzentrieren, sondern hatte meinen Fokus immer geteilt. Deshalb war für mich dann, nach langem Überlegen und Abwegen, die logische meinen Job zu kündigen und die Selbstständigkeit in Vollzeit auszuprobieren. In meiner Situation hatte ich nichts zu verlieren und wenn ich es nicht jetzt versucht hätte, hätte ich es vermutlich nie mehr getan.
Deshalb habe ich genau das zum 01.01.2025 getan. War es ein geiles Gefühl? JA! So aufregend, nervenaufreibend und bewusst waren nur wenige Momente in meinem Leben. Ich habe mich so darauf gefreut, wie die Zeit wird und was ich dann alles tun kann, dass ich leider vergessen habe, dass ich dann ja darauf angewiesen bin. Faszinierender Weise fand ich das ganze dann doch irgendwie komisch als ich dann in der Situation war und nicht wusste wie mein Tag aussieht. Deswegen sitze ich nun hier, bin immer noch hochgradig motiviert und stelle mir die Frage: „Bin ich wirklich selbstständig oder einfach nur arbeitslos?“