Für alle die sich fragen wie sich eine Selbstständigkeit anfühlen kann

Schlagwort: selbstständig

Warum habe ich so wenig Zeit?

Wie der Titel schon sagt, habe ich immer wirklich wenig Zeit. Wie kommt das, bzw. warum ist das so? Wenn ich drüber nachdenke, dann kann ich sagen, dass ich schon viel arbeite. Ich würde sagen in der Woche sind das mindestens 50h, meistens mehr. Da ich Selbstständig bin, würde ich auch sagen, dass das Normal ist. Die Zeit verteilt sich für mich auch nicht auf Montag bis Freitag, sondern eher auf Montag bis Sonntag. Dadurch sollten die einzelnen Tage nicht ganz so voll sein. Neben meinem Job habe ich auch noch eine Freundin. Hört sich an als wäre das noch ein Vollzeitjob… so schlimm ist es nicht. Ich verbringe sehr gern viel Zeit mit ihr, deswegen verbringen wir auch oft Zeit miteinander. Da wir aber keine festen Zeiten haben, wann wir gemeinsam Zeit verbringen können, machen wir das immer spontan. Deswegen wird das leider ein wenig zum Lückenfüller… Langfristig wollen wir das auf jeden Fall wieder ändern. Die richtigen Lückenfüller sind aber eher andere Dinge in meinem Leben. Da wäre zum Beispiel das Thema Haushalt und Einkaufen. Das frisst wirklich viel Zeit, wenn man das selber machen muss. Dann muss ich ja auch noch ab und an was essen und da ich nicht die ganze Zeit auswärts essen gehen will, muss das Essen gekocht, gegessen und aufgeräumt werden. Da wir das meistens zusammen machen, verteilt sich die Arbeit auf zwei Personen, was das ganze ein wenig entspannter macht. Damit ich aber nicht dick werde, wenn ich immer nur esse und arbeite, will ich auch Sport machen. Sport hat für mich den Vorteil, dass ich gesund und fit bleibe und den Kopf freibekomme. Das habe ich auch schonmal in dem Post beschrieben. Damit ich das regelmäßig mache, versuche ich 3x die Woche zum Sport zu kommen. Dabei ist es egal ob ich einen Kurs besuche, joggen gehe oder einfach ins Fitnessstudio gehe. Dann schreibe ich diesen Blog, wobei ich sagen muss, dass ich das meistens vor dem Schlafengehen schreibe. Da ist mein Kopf noch komplett am sprudeln und die Gedanken kommen nur so rausgeschossen. Vor dem Schlafengehen lese ich dann auch immer noch ein wenig in einem Buch. Auch das hilft mir nochmal ruhiger zu werden. Dann habe ich ja, wie ich im letzten Post beschrieben habe, einen Youtube-Kanal gestartet. Auch hierfür brauche ich Zeit, weil ich mir die Videos überlegen muss, das Skript schreibe, die Videos aufnehmen und schneiden muss. Neben all dem will ich auch mal noch was mit Freunden und Familie machen, da blocke ich mir dann meistens einen ganzen Abend dafür. Puh… wenn ich das so lese, dann hört sich das schon alles sehr viel an… Aber sind wir mal ehrlich, das sind vieles einfach Dinge die jeder andere auch so macht. Also da ist nicht viel besonderes jetzt dabei. Was ich aber noch vergessen habe in der ganzen Aufzählung ist wie viel Zeit ich in Social Media und Youtube verschwende. Ich sitze tatsächlich oft dran und scrolle einfach kopflos durch social media. Das frisst wahrscheinlich am meisten Zeit und bringt mich auch immer aus den Aufgaben raus, an denen ich eigentlich gerade dran bin. Deswegen versuche ich die Zeiten auch in Griff zu bekommen und zu schauen, dass das weniger wird. Ist aber nicht so einfach, wie ich mir das vorgestellt habe. Falls du eine Idee hast, wie das gut funktioniert, dann schreib mir das gerne unten in die Kommentare! Nun denn, ich glaube das wichtigste für mich ist, dass ich ein gutes Zeitmanagement habe. Ansonsten bekomme ich meine Sachen nicht gut in Griff und bin nicht konsequent genug. Zeitlich ist das alles aber auf jeden Fall machbar!

Mit Freunden Business machen?

Ich weiß nicht wie’s euch so damit geht, aber ich hatte schon immer so eine Traumvorstellung, dass ich mit Freunden irgendwann mal zusammen ein Unternehmen aufbauen werde. Ich habs auch schon mit ein paar Kumpels versucht. Davon haben bisher zwei Sachen funktioniert, an denen ich aktuell noch dran bin. Das eine ist der Kauf einer Immobilie, welche wir vermieten. Das läuft soweit richtig gut und wir haben auch beschlossen, dass wir zukünftig weitere Immobilien kaufen werden. Das andere ist mein aktuelles Projekt und meine hauptberufliche Selbstständigkeit. Die beiden Sachen mache ich jeweils mit anderen Leuten. Ich habe gemerkt zu verschiedenen Leuten passen einfach verschiedene Projekte besser (übrigens auch zu mir, deswegen mache ich nicht alles ;)).

Bevor das erste Projekt aber so richtig in die Umsetzung ging, habe ich von sehr vielen Leuten aus meinem Umfeld Gegenwind bekommen. Nicht selten habe ich zu hören bekommen, dass jedes Business, welches man zusammen mit Freunden aufbaut, schief geht. Aussagen wie „Bei Geld hört jede Freundschaft auf“ sind auch zu genüge gefallen. Trotz der Negativität bin ich mir sicher, dass die meisten dieser Aussagen gut gemeint waren und es auch immer noch sind. Ich bin mir aber auch sicher, dass niemand von den Leuten, die mir sowas gesagt haben bisher ernsthaft versucht haben mit Freunden ein Business zu starten. Für diese Leute gilt das Motto: „Das habe ich so gehört. also muss das so sein.“ Wobei ich glaube viele hätten es gerne versucht, hatten dann aber Angst davor zu scheitern.

Ich bin ganz am Anfang meiner Karriere und meiner Projekte, deswegen kann ich auch noch nicht viel zum Thema Erfolg sagen. Ich weiß aber immerhin, dass ich mich wenigstens getraut habe mit meinen Freunden zusammen etwas zu gründen, wo viel Potenzial drin steckt. Im Voraus haben wir, aufgrund der Warnungen, natürlich auch klare Regeln und Grenzen aufgestellt, von denen ich mir sicher bin, dass sie uns im Falle des Falles helfen werden. Komplett unvorbereitet und ignorant können wir ja schließlich auch nicht in die Projekte starten. Und normalerweise ist an solchen Aussagen auch meistens ein Teil Wahres dran.

Wenn wir mal ehrlich sind, war es dennoch keine Schwierige Entscheidung mit Freunden was zu starten. Ich meine, was wäre denn der worst case? Im schlimmsten Fall (egal ob Erfolg oder nicht) verstreitet man sich und die Freundschaft geht kaputt und man verliert Geld. Um das Geld ist es mir dann tatsächlich nicht schade, das ist (zumindest bei mir) einkalkuliertes Risiko. Um die Freundschaft würde es mir natürlich Leid tun. Vollkommen verhindern kann weder ich noch irgendjemand anderes, dass eine Freundschaft in die Brüche geht. Alles was wir tun können ist die Besten Voraussetzungen legen, damit das nicht passiert und weiterhin auch daran zu arbeiten. Das beinhaltet eine sehr gute Vorarbeit und das durchsprechen aller Gedanken, Ideen und Probleme. Auch die Zukunftsvision für das Business sollten beide gemeinsam durchsprechen. Denn nur so kann es dann auch wirklich zum Erfolg kommen. viele (auch ich) sind dann oft aber so harmoniebedürftig, dass sie Probleme lieber nicht ansprechen und hoffen, dass die sich von alleine lösen. Ich kann euch sagen: Das ist Quatsch. Sprecht die Themen die euch beschäftigen direkt an, damit diese gelöst werden können und es später nicht eskaliert.

Zusammenfassend kann ich euch nur ermutigen. Wenn ihr mit Freunden was ausprobieren wollt, dann macht das. Überlegt euch nur gut, was ihr macht, mit wem ihr das macht und ob ihr das wollt. Ich bin mir sicher ihr könnt das und werdet zukünftig mega erfolgreich in dem was ihr vor habt!

Bin ich der richtige dafür?

Komischerweise habe ich mein Leben lange nicht hinterfragt, ob ich tatsächlich der richtige für eine Selbstständigkeit oder eine Unternehmensgründung bin. Für mich war das schon lange klar, dass es irgendwann darauf hinauslaufen wird.

Als ich als Kind das erste mal realisiert habe, dass es Angestellte gibt und Menschen die keine feste Anstellung haben, habe ich mich gefragt, warum diese Leute das tun würden. Im Verlauf meines Lebens habe ich dann gemerkt, dass wenn ich Ideen habe und diese umsetzen möchte, das oftmals in einem Rahmen geschieht, in dem ich nicht Angestellt bin. Auch die mediale Präsenz von erfolgreichen Unternehmern hat seinen Teil dazu beigetragen, dass ich diesen Weg einschlagen möchte. Nach vielen Filmen, Instagram-Posts, Serien und auch vielen eigenen Ideen hat sich das Thema Selbstständigkeit und in der Folge auch Unternehmertum so fest eingebrannt, dass es für mich kein Weg daran vorbei gab.

Dann habe ich irgendwann angefangen meine Ideen in die Tat umzusetzen. Bis jetzt hat noch keine wirklich gefruchtet. Lange habe ich bei diesen Projekten im Nachhinein keine oder wenn dann eine sehr oberflächliche Reflexion gehabt. Meine Schlüsse waren immer: Es waren die falschen Leute dabei, der Zeitpunkt war falsch oder das initiale Investment war zu groß für mich. Jahre später ist mir erst aufgefallen, dass ich nie mich selbst hinterfragt hatte. Meine Reflexion war immer in der Annahme, ich hätte alles richtig gemacht. Diese Realisation war super wichtig auf meinem Weg dahin wo ich jetzt bin.

Ich hatte ja bisher schon viel ausprobiert, hab viel reflektiert und geschaut welche Bereiche ich verbessern musste. Dann kann ja nichts mehr im Weg stehen oder? So dachte ich dann zwischendurch. Für das initiale Selbstständig machen stand tatsächlich auch nichts mehr im Weg. Was ich nie bedacht hatte, war dass eine Selbstständigkeit in Vollzeit nochmal anders aussieht als in Teilzeit. Bei all meinen bisherigen Projekten war ich nämlich entweder im Studium oder im Arbeitsleben. Ich kannte es also nicht und konnte es auch nicht einschätzen, wie es ist Vollzeit in der Selbstständigkeit zu sein. Durch die Vollzeit hatte ich plötzlich 40 Stunden in der Woche mehr Zeit, die es produktiv zu füllen gibt. Tatsächlich fühle ich mich unwohl, wenn ich jetzt nicht den ganzen Tag was zu tun habe, da es ja bisher immer so war. Das ist durchaus ein großer Stressfaktor. Die Situation bringt mich auch wirklich oft zu der Frage dieses Posts: „Bin ich der richtige dafür?“.

Um ehrlich zu sein, kann ich es nicht beantworten. Ich bin mir sicher, dass ich noch einiges versuchen und ausprobieren werde. Vielleicht sind diese Gedanken auch nur aufgrund der krassen Umstellung die ich jetzt erlebt habe. Ich werde auf jeden Fall weitermachen, es ist ja schließlich erst ein Monat vergangen. In der Zeit kann ich bisher noch keinen sinnvollen Schluss über die Selbstständigkeit in Vollzeit ziehen. Es tut mir gut diese Gedanken zu teilen und ich hoffe der ein oder andere findet sich da wieder und fühlt sich dadurch in seiner Entscheidung sicherer.

Selbstständig oder Arbeitslos?

Alles begann vor über 20 Jahren… zumindest habe ich da meinen Anfang gefunden. Damals hatte ich noch absolut keine Ahnung wo es mich in meinem Leben hintreibt oder wo ich heute stehen werde. Der interessante Teil hat nach der Schule angefangen, da habe ich die ersten Erfahrungen im Arbeitsleben und im Studium gemacht.

Nach der Schule habe ich, wie gefühlt jeder, ein Jahr „Pause“ gemacht, um mich von der harten Schulzeit zu erholen. In der Zeit habe ich in verschiedenen Jobs gearbeitet. Da habe ich auch gelernt, dass ich die Band-/Schichtarbeit nicht meins ist. Obwohl ich da dann gut Geld verdient habe, habe ich mich dann entschieden zu studieren. Aber kein normales Studium, nein ich habe dual studiert. Für alle war das eine krasse Sache, weil ich nicht der krasseste in der Schule war und alle in meinem Umfeld, die dual studiert haben waren schon eher die sehr guten in der Schule. Aber ich wusste, dass ich wenn dann dual studiere, damit ich auch noch etwas Geld verdienen kann und ich nicht alle Freiheiten des Studiums hatte. Das hätte mich nämlich dazu verleitet einfach gar nichts mehr fürs Studium zu tun.

Das duale Studium hat dann ganz gut funktioniert und mein Arbeitgeber hat sich dazu entschieden mich zu übernehmen. Ich war dann gut ein halbes Jahr nach dem Studium dort und wurde dann von einem Headhunter abgeworben und habe dann ca. ein weiteres halbes Jahr später meinen Arbeitgeber gewechselt. Die Phase, in der meine Kollegen wussten dass ich gehe, aber ich noch da war, hatte ich mir dann tatsächlich komischer vorgestellt. Für meine Kollegen war es anscheinend allerdings absehbar, dass ich gehe, da sie sich sowieso gewundert hatten, dass ich noch da war. Laut denen habe ich die ganze Zeit nach mehr Aufgaben, mehr Freiheiten und Umsetzungsmöglichkeiten für meine Ideen gesucht. Begonnen hat das tatsächlich schon während dem Studium, da habe ich mit zwei Freunden versucht eine kleine Firma zu gründen.

Mit dem Jobwechsel ergab sich aber zeitgleich dann die Möglichkeit für mich eine Selbstständigkeit aufzubauen. Das habe ich dann ca. 2,5 Jahre neben meinem Job aufgebaut und versucht daraus mehr zu machen. Mein Problem war allerdings, dass ich gemerkt hast, dass das ganze immer nur nebenher zu machen mich immer von meinem Potenzial zurückgehalten hat. Ich konnte mich ja nie zu 100% auf eine Sache konzentrieren, sondern hatte meinen Fokus immer geteilt. Deshalb war für mich dann, nach langem Überlegen und Abwegen, die logische meinen Job zu kündigen und die Selbstständigkeit in Vollzeit auszuprobieren. In meiner Situation hatte ich nichts zu verlieren und wenn ich es nicht jetzt versucht hätte, hätte ich es vermutlich nie mehr getan.

Deshalb habe ich genau das zum 01.01.2025 getan. War es ein geiles Gefühl? JA! So aufregend, nervenaufreibend und bewusst waren nur wenige Momente in meinem Leben. Ich habe mich so darauf gefreut, wie die Zeit wird und was ich dann alles tun kann, dass ich leider vergessen habe, dass ich dann ja darauf angewiesen bin. Faszinierender Weise fand ich das ganze dann doch irgendwie komisch als ich dann in der Situation war und nicht wusste wie mein Tag aussieht. Deswegen sitze ich nun hier, bin immer noch hochgradig motiviert und stelle mir die Frage: „Bin ich wirklich selbstständig oder einfach nur arbeitslos?“